Sunday, June 19, 2022

Bundesliga 2001 2002 St Pauli Bayern München


21e journee
6 fevrier 2002
Millerntor Stadion Hamburg

GERM Highlights & Doc 30mnts
Bundesliga.Best.Matches.StPauli.Bayern.ENG.twb22.mp4
1.2 Go
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Als das Fußball-Wunder geschafft ist, sinkt Holger Stanislawski auf den Rasen des bebenden Millerntor-Stadions. Fix und fertig. Ausgepumpt. "Ich war einfach leer, kaputt. Es war die letzten 20 Minuten nur noch ein Reinwerfen, nur noch ein Standhalten", schildert der ehemalige Abwehrchef des FC St. Pauli später die Schlussphase der Bundesliga-Partie gegen den FC Bayern München am 6. Februar 2002. Das Bollwerk hält - und nach 90 spannenden, aufreibenden Minuten hat das Schlusslicht der Liga den großen Favoriten verdient mit 2:1 niedergerungen. "Wir hatten wirklich Bayern München geschlagen. Wir konnten es kaum glauben", erzählt Stanislawski dem


Der Triumph brennt sich ins Gedächtnis der Spieler, vor allem aber in das der Fans ein. Auch, weil der einfallsreiche, aber über Jahre finanziell notorisch klamme Verein auf den unverhofften Erfolg mit einer geschickten Marketing-Strategie reagiert: St. Pauli kreiert den Begriff "Weltpokalsiegerbesieger" - der FC Bayern hatte gut zwei Monate zuvor den Cup durch ein 1:0 über Amerika-Meister Boca Juniors geholt - und bringt entsprechende T-Shirts auf den Markt. Ein Verkaufsschlager. 400 Stück gab es in einer ersten Auflage, mehr als 100.000 hatte der Club zehn Jahre nach dem historischen Coup verkauft.


Im Februar 2002 haben die Bayern seit mehr als sechs Jahren nicht mehr am Millerntor gastiert. Das Stadion ist am 21. Spieltag mit 20.735 Zuschauern rappelvoll. St. Pauli, allen voran Trainer Dietmar Demuth, sinniert lange über die geeignete Marschroute. "Wir haben eine sehr riskante Taktik gewählt. Aber ich wusste, dass die Bayern vorne ein Riesenpotenzial, aber hinten Schwierigkeiten haben", erzählt der Coach dem. Extra motivieren muss er seine Schützlinge nicht: "Für die meisten war es das Spiel des Jahrhunderts, das erste Spiel gegen Bayern München." St. Pauli ergreift die Initiative, treibt den Kontrahenten "bis an die Eckfahne", so Stanislawski, damals auch Kapitän der Kiezkicker. Damit haben die Gäste offenkundig nicht gerechnet. "Wir sind vorne draufgegangen und 90 Minuten richtig marschiert. Damit haben wir ihnen den Schneid angekauft", berichtet der ehemalige Abwehrspieler André Trulsen.


St. Pauli spielt vor allem in der ersten Halbzeit wie entfesselt, ein fulminanter Linksschuss von Rechtsfuß Thomas Meggle an die Latte ist in der 22. Minute das Startsignal: Hier geht was! "Da haben wir gemerkt, auch wir können Richtung Tor schießen, und von da an lief die Maschinerie", erinnert sich "Stani". Ausgerechnet der gebürtige Münchner Meggle, bei St. Pauli auf dem Zenit seiner Karriere, sorgt nach einer halben Stunde mit einem Schuss aus der Drehung für die Führung des Underdogs.


Jahre später erinnert er sich: "Ich habe mich so schnell gedreht wie noch nie in meinem Leben. Normalerweise hatten meine Drehungen das Tempo eines Lkw." Die Fans singen: "Und so spielt ein Absteiger." Drei Minuten später legt Nico Patschinski nach - 2:0 zur Pause. Eine "gefährliche Führung", wie Stanislawski konstatiert: "Du fühlst dich relativ sicher, bekommst das 1:2 und fängst auf einmal an zu wackeln. Gegen Bayern sowieso. Wir wussten, wir hatten einen schlafenden Riesen geweckt", so der langjährige St.-Pauli-Coach (2006 bis 2011).






























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