Saturday, April 17, 2021

DFB Pokal 1985 1986 Bayern Stuttgart

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Finale
3 Mai 1986
Olympiastadion Berlin


3 Mai 1986 im Berliner Olympia-Stadion. Die Sonne wollte sich gerade aus dem weiten Rund verabschieden, da ging für die Bayern aus München das Licht des Erfolges auf. Doppelt so strahlend, weil so heiß ersehnt. Das Double war geschafft, die Kaiserkrone für Meistertitel und Pokalsieg endlich errungen. Vor einem Jahr an derselben Stelle machten ihnen die Uerdinger im Pokalfinale einen dicken Strich durch die Doppel-Rechnung. Dieser Stachel saß tief. Erst jetzt war die Bayern-Welt wieder heil. Erst jetzt deckte frischer Glanz die alten Kratzer wieder zu. Glanz verbreitete der 5:2-Sieg des FC Bayern gegen den alten Südrivalen VfB Stuttgart eigentlich nur beim eigenen Anhang, der das Ergebnis vordergründig feierte, und bei den 75000 zumeist Berliner Zuschauern, die - fußballerisch fast ausgedörrt - die Torflut begeistert in sich aufsogen.

Der distanzierte Betrachter indes war enttäuscht von der Qualität des so hochstilisierten «Traumfinales«. Die Mannschaft, die die wenigsten Fehler machte, gewann den DFB-Pokal 1986. »Egal wie. Hauptsache gewonnen«, gestand Bayern-Trainer Udo Lattek in der »dritten Halbzeit«, als die Bayern-Crew den Pott ausgiebigst leerte und immer wieder nachfüllen ließ. Der erfahrene Fuhrmann, mit 13 Titeln der erfolgreichste Trainer des deutschen Fußballs überhaupt, weiß nur zu gut, daß man sehr schnell in Schönheit stirbt. Alles kommt zu dem, der warten kann, ist eine weitere Erfahrung aus dem Leben Latteks. Udos Team wartete in diesem Finale auf die Stuttgarter Fehler - und nutzte sie kaltblütig aus. Das war's. Das Berliner Endspiel zwischen Sieger Bayern München und Verlierer VfB Stuttgart, der als Trostpflaster die Teilnahme am Europacup der Pokalsieger erhielt, spiegelte so recht den Verlauf dieses Wettbewerbs von der ersten Runde an wider. Es gab kaum Höhepunkte, wenig Überraschungen, wenn man mal von Eintracht Trier, General Winter und einer überaus seltsamen Terminkonstruktion seitens des DFB absieht. Kurz: Der DFB-Pokal war wie Suppe ohne Salz, wie Sekt ohne Perlen. Ein wenig fad schleppten sich die Runden dahin. Ganz im Gegensatz zu den David-Goliath Kämpfen in den Jahren zuvor. Aber auch die Amateure sind wohl nicht mehr das, was sie mal waren. Runde eins wurde traditionsgemäß am letzten Augustwochenende eingeläutet. Man schaute auf die Bundesliga, die diesmal weitaus konzentrierter zu Werke ging als sonst und den Urlaubsschlendrian, über den zuvor schon so manch Prominenter gestolpert war, aus den Poren geschwitzt hatte.

 

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Wenn Gleichrangige aufeinandertreffen, muß zwangsläufig einer das Handtuch werfen. Diesmal traf's die Frankfurter Eintracht in Kaiserslautern (3:1) und den Hamburger SV in Bochum (3:2). Wobei sich in letzterem Fall das Ende einer Erfolgsära ankündigte. Das Reich Happels und Netzers begann zu zerbröckeln. Mühen mußte sich Fortuna Düsseldorf beim Hamburger Amateurligisten Altona 93. Statt auf die benachbarte Reeperbahn mußten die lebenslustigen Rheinländer in der traditionsgetränkten Adolf Jäger Kampfbahn in die Verlängerung. Nach dem mühevollen 2:3 war den Düsseldorfern dann nicht mehr nach Feiern zumute. Fast unbemerkt und kaum gewürdigt schickte Südwest-Oberligist Eintracht Trier in Runde l den Bundesliga Absteiger Karlsruher SC auf die Bretter. 3:0 war eigentlich eine deutliche Sprache, aber verstehen wollte sie keiner so recht. Na ja, der KSC. Nach dem Abstieg ausgeblutet, auf der Suche nach einer neuen Identität. Das konnte doch nichts Tolles sein, was die Trierer da statt ihrem gewohnten Mosel weggeschluckt hatten. Aber, Achtung! Mit dem Sieg über den KSC rief ein Sensationsteam erstmals »Hoppla, jetzt komm' ich!« Viele überhörten es. Auch Pokalverteidiger Bayer Uerdingen. Und dabei hätte er eigentlich gewarnt sein müssen, denn im ersten Durchgang war ihm beim Hessen-Oberligisten VfR Bürstadt nur ein mühevolles 3:1 (Bommer-Tor in der 90. Minute) gelungen. Aber wie das so ist. Bürstadt war aus den Augen, aus dem Sinn; Trier eine wunderschöne alte Stadt, in der zufällig ein paar Burschen Fußball spielten. Was sollte da schon geschehen? Aber es geschah eine ganze Menge, an dem die Uerdinger keine allzugroße Freude hatten.

 

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Beim glücklichen 0:0 für die Uerdinger brachte Eintracht Trier die Werksprofis öfter an den Rand des Pokal-K.o. Gut 10000 Zuschauer im Mosel-Stadion erregten sich zusehends über das fortwährende Foulspiel von Nationalelf-Libero Matthias Herget. Doch büßen dafür mußte ein anderer. Der unsichere Schiedsrichter Schäfer aus Rohrhof schickte nach einem vergleichsweise harmlosen Rempler Wolfgang Funkel vom Platz. Kein Wunder, daß Bayer-Trainer Feldkamp, in diesen Tagen auch in der Bundesliga von seinen Schützlingen nicht verwöhnt, aufatmete: »Ich bin froh, hier ein 0:0 und das Rückspiel erreicht zu haben!« In umgekehrter Richtung sahen es auch die Trierer so. Trainer Horst Brand bemäkelte: »Den Weg nach Krefeld können wir uns sparen. Das wird ein Spiel, das uns nur im Meisterschaftskampf zusätzlich Kraft kosten wird!« Libero Brinsa gab sich seherisch: »Wir werden nach Uerdingen fahren und froh sein, wenn wir wieder zu Hause sind!  Würde er tatsächlich über derartige Fähigkeiten verfügen, hätte er seinem Trainer und seinen Mitspielern die Geschichte vom Glauben, der Berge versetzen kann, erzählt. Denn was sich am kühlen Abend des 29. Oktober in der Krefelder Grotenburg abspielte, erhitzte die Gemüter, sucht in der langjährigen Pokalgeschichte seinesgleichen. Das Wunder hatte drei Namen: Torwart Roth, Libero Brinsa und Mittelstürmer Kohr. Der Reihe nach: Roth war es zu verdanken, daß der Bundesligist sogar vor eigener Kulisse von nur 3000 Zuschauern zusehends die Nerven verlor. Der Trierer Keeper hielt einfach alles. Was die Uerdinger anschaufelten, Roth fegte es weg.

 

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3 Mai 1986 im Berliner Olympia-Stadion. Die Sonne wollte sich gerade aus dem weiten Rund verabschieden, da ging für die Bayern aus München das Licht des Erfolges auf. Doppelt so strahlend, weil so heiß ersehnt. Das Double war geschafft, die Kaiserkrone für Meistertitel und Pokalsieg endlich errungen. Vor einem Jahr an derselben Stelle machten ihnen die Uerdinger im Pokalfinale einen dicken Strich durch die Doppel-Rechnung. Dieser Stachel saß tief. Erst jetzt war die Bayern-Welt wieder heil. Erst jetzt deckte frischer Glanz die alten Kratzer wieder zu. Glanz verbreitete der 5:2-Sieg des FC Bayern gegen den alten Südrivalen VfB Stuttgart eigentlich nur beim eigenen Anhang, der das Ergebnis vordergründig feierte, und bei den 75000 zumeist Berliner Zuschauern, die - fußballerisch fast ausgedörrt - die Torflut begeistert in sich aufsogen.

 

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